Kunsthalle Mannheim
"Landscaping", im Englischen für "Gärtnern", eine "Landschaft erschaffen"
Die Installation "Landscaping“ ist eine gedimmt leuchtende Waldpassage aus Fotografien extrem vergrößerter, collagierter Pflanzen-Details.
Zusammengesetzt aus einzelnen Fotos unterschiedlichster Pflanzen aus dem Central-Park in New York entstanden zwei raumhohe, je 10 Meter lange Bild-Bahnen.
Es handelt sich bei der Arbeit "Landscaping" um eine künstliche Landschaft für den Innenraum:
eine Reflektion über unser Bild von Natur und Landschaft.
Denn Landschaft ist per se kulturell determiniert, von Menschenhand geformt und von der Zivilisation nicht mehr zu entkoppeln.
Mit den Mitteln der Fotografie habe ich eine künstliche Natur wie eine Surrogat-Landschaft erschaffen, die zugleich Bild und auch begehbarer Raum ist.
Diese Surrogat-Landschaft ist installiert aus deckenhohe Fotografien, die Weite und Räumlichkeit abbilden - und die ebenso ein skulpturaler dreidimensionaler Raum aus Fotografie ist.
Die Kunsthalle Mannheim ist die Besitzerin der zweiteiligen raumhohen Landschaftscollage, die als begehbare Leuchtkästen-Installation konzipiert ist.
Die Arbeit war den letzten Jahren beidseitig an den Wänden des Durchganges zwischen dem Alt-und dem Siebziger Jahre-Neubau platziert.
In Form zweier sich gegenüberliegender Leuchtkästen wurde sie von der Decke bis zum Boden die Ausstellungsfläche der Gang-Situation eingepasst.
So war die Arbeit als zwei grosse (begehbare) Bild-Flächen installiert.
Mich beschäftigt jedoch immer auch der räumliche Aspekt, die Frage, wie die Abbildung, das Foto, auch eine skulpturale Form annehmen kann.
Für die neue Raumsituation der erweiterten Kunsthalle habe ich nun auf Einladung der Kunsthalle "Landscaping" ganz real als im Raum freistehende, räumlich-skulpturale und begehbare Installation entwickelt.
Die Grundform der Arbeit sind die zwei horizontalen zusammenhängenden fotografischen Bild-Panoramen.
Diese mit aufwändiger Bildbearbeitung im Computer collagierte Landschaft wird in ihrer Gesamtheit als Bildpanorama erhalten und in Form von zwei freistehenden, organischen Segmenten im Raum aufgestellt.
Die zwei langen Großbilder werden dafür auf zwei in sich stabile Holz-Unterkonstruktionen gespannt.
In diesen Unterkonstruktionen sind Leuchtstoffröhren platziert, die die Bildwände von Innen erleuchten, als Ton-Collage sind leise Geräusche hörbar.
In Form eines Gartens, einer Landschaft werden die beiden Bilder als zwei organische, skulpturale Formen sich gegenüberliegend, leicht versetzt aufgestellt.
Der Abstand zwischen beiden Segmenten ist ein vom Besucher zu begehender Weg, der parallel-vezogen durch die Bild-Wände führt.
Man geht räumlich durch die Installation dieser Landschaft hindurch und immer auch an ihrem Abbild entlang.
Susa Templin