WIESBADENER FRIES Entwurf
Für das helle, lichtdurchflutete Gebäude des hessischen Ministeriums der Finanzen habe ich ein Fries aus collagierten, fotografischen Bildern entwickelt, der im Licht reflektierend, mehrteilig horizontal durch den Raum mäandert. Ausgehend vom architektonischen Motiv des „Fenster zur Stadt“, welches das Gebäude in den urbanen Raum hin öffnet, wehen abstrahierte Bildsequenzen als eine Collage der Stadt in den Innenraum herein. Dieser durch den Raum laufende, mehrteilige Fries ist ein Band aus Fotografien, der sowohl reale Reflektionen des Stadtraums, als auch Aufnahmen von Modellen wiedergibt.
Wahrheit, Wirklichkeit, Realität, Traum und Wunschvorstellung fliessen ineinander. Motive des Glamours, Glitzerns und das strahlende Leben werden durch aufblitzende Ausschnitte von Fenstern und Häusern kontrastiert. Es ergibt sich eine leuchtende, farbige dreidimensionale Sequenz aus collagierten Bild-Segmenten und vermeintlichen Realitäten. Mit der geschwungenen Form des „hineingewehten“ Fries wird in die geometrische Gradlinigkeit der Architektur ein schwebender Bogen eingefügt. Der aufgefächerte Fries leuchtet in warmen Farbtönen, die mit dem hellen Ahorn-Holz der Wandverkleidungen zusammenspielen.
Das mäandernde Bild ist auf 12 Aluminium-Tafeln (je 300 x 150cm) gedruckt und zieht sich als zusammenhängendes Motiv über die Vorder- und Rückseiten der Tafeln. Der metallische Grund des Trägermaterials lässt die Bilder im Licht reflektieren und aus sich heraus leuchten. ähnlich einem Leporello werden die einzelnen Tafeln längsseitig geknickt und zu vier mehrflügeligen Elementen aneinander montiert. Sie bilden so eine skulpturale und räumliche Abfolge, die je nach Standpunkt im Gebäude unterschiedlich eingesehen werden kann.Die auf jeder Platte in unterschiedlichen Winkeln angelegten Faltungen folgen den Formen und Linien in den Motiven: Sie machen den Fries zu einem dreidimensionalen fotografischen Objekt, das sich schwebend in den Raum hinein staffelt und ziehharmonika-artig effektvoll entfaltet.
Kunsthalle Mannheim : LANDSCAPING
2018 New Installation
Für die Kunsthalle Mannheim baute ich eine begehbare Landschaft für
den Innenraum:
Die permanente Installation "Landscaping" ist eine gedimmt leuchtende Waldpassage aus Fotografien extrem vergrößerter, collagierter Pflanzen-Details.
Sie setzt sich zusammen aus einem Spalier großer Leuchtkästen (3,30 x 9 m), die von der Decke bis zum Boden dem Raum eingepasst wurden.
Zettels Reise-Proposal for the University of Frankfurt/Main
ZETTEL'S REISE
Mehrteiliges freischwebendes Foto-Skulpturen-Ensemble
Für das Atrium des Gebäudes wurde ein Kunstwerk entwickelt, dessen Leitmotiv
die Darstellung der Beweglichkeit und Freiheit des forschenden Geistes und die
Beweglichkeit von Ideen und Gedanken ist. Wissen, Forschen und kreatives
Denken bilden die Voraussetzung dafür, Zusammenhänge zu verstehen, eigene
Theorien zu formulieren und neue Gedanken zu entwickeln. Damit sind sie die
Bedingung dafür, das Leben frei und selbstbestimmt zu gestalten.
Diesem Grundmotiv folgend, wurde eine Gruppe assoziativ miteinander
verbundener leichter, schwebender Skulpturen entwickelt: eine lose
Blattsammlung transparent-farbiger, aufgestobener Zettel, Buch-Seiten, Skizzen
und Notizen.
Wie Gedanken, Ideen, Assoziationen und Inspirationen wehen diese skulpturalfotografischen
Arbeiten durch den hellen, 6-geschossigen Raum. Ähnlich einer
Sammlung Papiere, die, von einem Windstoß erfasst, frei und leicht im Raum
nach oben kreist.
Diese aufgewirbelten, fliegenden und im Moment der Bewegung fixierten
Skulpturen sind die künstlerische Umsetzung einer spielerisch-assoziativen und
zugleich poetisch-wissenschaftlichen „Forschungsarbeit“ über den Aufbau des
Lichts und der Farben.
Fachbücher, theoretische Texte und wissenschaftliche Zeichnungen waren die
Vorlagen für diese collagierten „hypothetischen“ Forschungsskizzen und
phantastischen Manuskriptseiten. Sie wurden im Atelier dreidimensional
zusammengesetzt und fotografiert. Die so entstandenen Fotografien sind die
Motive der sieben Bildtafeln.
Wie sich aus der Bindung lösende Seiten sind die auf transparente Platten
gedruckten Motive mit variierenden Abständen auf Aluminiumtafeln montiert.
Beide, die tragenden Aluminiumplatten und die darauf montierten farbigen
Bildtafeln schmiegen sich leicht, wie durch den Wind in ihre Form gebracht,
gefaltet und gebogen
an Brüstungen des Gebäudes und Deckenlichter des Atriums.
Mit ihrem groß-gespannten Bogen nimmt das Skulpturen-Ensemble Bezug auf
die Architektur des mehrstöckigen Gebäudes.
So wird das Aufstrebende und die Dynamik des offenen Atriums durch die
räumliche Anordnung dieser „losen Blattsammlung“ der sieben
durchscheinenden Foto-Skulpturen betont.
TECHNISCHE UMSETZUNG
Die Motive sind auf transparentes Trägermaterial UV-beständig gedruckt und mit
einer zusätzlichen UV-Schutzschicht versehen.
Als bedruckbares Bildträger-Material wurde ein zertifiziertes Weich-PVC der
Baustoffklasse B1 von gewährleisteter dauerhafter Qualität gewählt. Auf den
zuvor in der Kunstschlosserei gefalzten und in Form gebrachten Aluminium-Tafeln
werden die 1,5 x 2 Meter großen Bildelemente mittels aufgeschweißter
Distanzhülsen montiert. Rückseitig sind die Platten Alu-matt-pulverbeschichtet,
vorderseitig sind sie Alu-natur glänzend.
Die unterschiedlichen Abstände zwischen den transparent-farbigen Bild-
Elementen und den reflektierenden Aluminium-Tafeln ergeben ein changierendes
Licht- und Farbspiel auf den glänzenden Metallflächen.
Die Aluminiumtafeln mit den aufgespannten Bild-Trägern haben ein Gewicht von
jeweils nur 15 kg. Die Elemente können an verschiedenen Positonen im Raum
installiert werden: direkt an Wänden und Decken, befestigt am Stahlbeton von
Brüstungen, abgespannt unter den Deckenlichtern eines Atriums oder freistehend
aufgestellt am Boden.
Zur Befestigung der einzelnen Elemente an die Architektur werden passgenaue
Stahl-Stege an ihrer jeweiligen Position fachgerecht verankert und beide Teile
miteinander verschraubt.
Mit einem Baugerüst kann Element für Element entsprechend der technischen
Zeichnungen durch den Kunstschlosser während des laufenden Betriebes im
Gebäude montiert werden.